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Der Architekt der Sonnenstadt
Die Nachricht vom Tod seines früheren Freundes Hegarth - es besteht Suizidverdacht - läßt Krechel zurückdenken an die Zeiten, als sie gemeinsam Architektur studierten, gegen die Betonschachtel-Hochhäuser demonstrierten, glücklos eine Bürogemeinschaft gründeten und sich schließlich trennten. - Für Krechel, nach langen Jahren der Anpassung gut im Geschäft, ist der Tod des Freundes ein Stachel im Fleisch. Nun endlich will er wenigstens ein paar der Ideale, die sie früher hatten, verwirklichen. Und er hat Glück: die Zeiten haben sich geändert; die Auftraggeber akzeptieren seine Ideen.
Wiesbadener Kurier
“Renke Korn ( Buch und Regie ) hat all die Hindernisse, Zwänge und Zusammenhänge sehr geschickt personalisiert, die es verhindern, daß theoretische Erkenntnisse über menschenfreundliches Bauen in die städtebauliche Wirklichkeit umgesetzt werden. Sein Fernsehfilm enthielt alles, was ein nüchterner Bericht an Fakten, Beispielen und Situationsanalysen ebenfalls enthalten müßte, aber er brachte diese ganze komplexe Problematik dem Zuschauer wahrscheinlich näher, als das eine mit Experten-Meinungen und Statistik gespickte Reportage zuwege brächte. Renke Korn erreichte sein Ziel der Information, Aufklärung und Bewußtseinsbildung auf dem Umweg über die emotionale Beteiligung des Zuschauers am Architektenschicksal zweier erdachter, aber exemplarischer, idealistisch veranlagter junger Männer - beide sehr überzeugend: Nikol Voigtländer als der an seiner Kompromißlosigkeit zerbrechende Hegarth, Frank Glaubrecht als der sich zum mühsamen Weg der kleinen Schritte durchringende Pragmatiker Krechel. Der Film war zugleich eine Art Ehrenrettung für die vielgescholtenen, oft zu schnell für alle Bausünden verantwortlich gemachten Architekten: Die könnten und möchten schon anders bauen - wenn man sie nur ließe. Jedenfalls viele von ihnen. Andere wiederum läßt man durchaus bauen, wie sie möchten - aber offenbar immer die falschen.” Hellmut A. Lange
Zur Entstehung von “Der Architekt der Sonnenstadt”
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